2. Station:
Bagan 18. Januar bis 23. Januar 2015
Nach einem kleinen Zwischenstop in Deutschland sind wir bereits in Afrika angekommen. Bald geht es auf große Rundreise durch das südliche Afrika mit unserem gemieteten 4×4 Fahrzeug mit Dachzelt. Im Winter (Nachts bis 0° C) bestimmt eine Herausforderung.
Trotzdem möchte ich, der Reihenfolge unserer Reise folgend, erst einmal mit Asien fortfahren. Wir hatten ein wenig Pech mit dem Wetter. Als wir unser Schiff in Mandalay in den frühen Morgenstunden bestiegen, regnete es und die Temperatur war empfindlich gesunden. Wir hatten uns auf einen schönen Sonnentag auf dem Irrawaddy gefreut. Daraus wurde leider nichts. Wir trotzen erst einmal dem Wetter und machten es uns auf dem Deck gemütlich. 2 Paar Socken, ein dicker Fleecepulli, Regenjacke und wir froren immer noch. Da das Ufer des Irrawaddy nur Sandbänke und flache sandige Landschaften bot, und auch keine wirklichen Highlights zu erwarten waren, verzogen wir uns nach ein paar Stunden ebenfalls in das Innere des Bootes. Schön war es dort nicht, aber zumindest etwas wärmer. Diese Vorgehensweise sollte sich rächen, wir bekamen beide eine saftige Erkältung. Erst zum Nachmittag hin wurde das Wetter besser und wir bekamen kurz vor Ankunft in Bagan einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.
Nebel und Regen am Morgen in Mandalay.
Zum Aufwärmen schnell mal eine Tasse Tee.
Die Aussicht ist nicht gerade spannend und schon gar nicht bei diesem Wetter.
Zum Nachmittag wird die Sicht besser.
Bei Ankunft in Bagan hatten wir dann einen schönen Sonnenuntergang.
Bagan liegt im Zentrum von Myanmar am Irrawaddy Fluss und ist eine historische Königsstadt mit über zweitausend erhaltenen Stupas aus Ziegelstein. Der von Tempeln bestandene Bereich erstreckt sich über ca. 36 km² und bildet eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens. Wir waren sehr beeindruckt, auch wenn die Rekonstruktionsmaßnahmen in Bagan sich nicht mit unseren Baudenkmalschutzbestimmungen deckt, da zum Beispiel ganze Tempel, die beim Beben von 1975 einstürzten und teilweise abgetragen wurden, aus neuen Ziegeln und Beton wiederaufgebaut werden oder sogar vollständig neue errichtet werden. Historische Baupläne und Stilrichtungen werden dabei kaum beachtet. Die Baumaßnahmen der herrschenden Generäle haben vor allem Symbolcharakter. Daher bleibt zu hoffen, dass trotz der mangelnden Kooperationsbereitschaft von Birmas Regime einen Denkmalschutz nach UNESCO-Richtlinien zu verwirklichen, langfristig dieses Weltkulturerbes in Bagan erhalten bleibt. Sicher ist das nicht und daher sollte man sich nicht mehr viel Zeit geben um diesen Schatz zu bestaunen. Hier ein paar schöne Eindrücke:
Stupas bis zum Horizont
Die Tempel sind zum Teil ganz schön restauriert.
Hinter der Stupa steht wieder eine Stupa und wieder…..
Jede Stupa sieht anders aus.
Schnell wird mit Putz restauriert.
Manche Stupas sind noch nicht restauriert und sind mit ihren roten Backsteinen wunderschön.
Auch „Grafiti“ findet man an vielen Stupas. Der Schutz der Dänkmäler ist dringend nötig.
Manchmal werden die schönen roten Backsteine einfach übergetüncht. Die Buddisten nennen das „lebenden“ Buddismus und haben kein Verständmis, dass wir gerne die alten Gebäude erhalten wollen.
Auch kann man überall drauf rummklettern. Sollte Bagan irgendwann mal unter Weltkulturerbe stehen, wird das sicherlich nicht mehr möglich sein.
Aber nicht nur die Stupas haben uns beeindruckt. Auch das einfache Leben der Bevölkerung hat uns den Luxus in dem wir in Europa leben noch einmal klarer vor Augen geführt. Trotzdem haben wir nicht den Eindruck, dass die Menschen hier unglücklicher sind.
Eine Straße in der nähe unsere Unterkunft in Nyaung U.
Der Lokale Markt findet jeden Morgen zwischen 6 und 12 Uhr statt. Der im Irrawaddy gefangene Fisch wird angeboten.
Gefeuert wird überall noch mit Holz.
Die Nebenstraßen sind grundsätzlich nicht gepflastert oder geteert. Das Hauptfortbewegungsmittel ist das Moped.
Ein kleiner einfacher Laden (Schulkiosk) an der Häuserecke. Die Kinder kommen mit dem Fahrrad zur Schule geradelt.
Auch „Ahle Wurscht“ wird hier verkauft.
Gemüse und Salate gibt es im Überfluss.
Auch Zigaretten werden angeboten.
Bananen sind in ganz Asien ein Grundnahrungsmittel.
Ein Blick in eine Seitengasse.
Schön oder?
Mönche gehören in Myanmar zum Straßenbild. Genauso der Hühnchenverkäufer. Sie hängen lebend am Moped. Nur so bleiben sie frisch.
Tonwaren werden in der Sonne getrocknet.
Natürlich findet Carsten ein paar Hunde zum Spielen.
Die Schweine liegen gemütlich im Hof. Auch süße Enten watscheln herum.
Ein Karren am Wegesrand.
Lokale Spezialitäten werden getestet. Hier war es ein süßer Donut.
Die Wäsche hängt zum trocknen über dem Zaun.
Chilis werden in der Sonne getrocknet.
Eine Katze lugt über den mit Glasscherben bestückten Zaun.
Hosen hängen zum trocknen auf der Leine.
Gemütlich was?
Auch die schönen weißen Kühe stehen hier überall in den Vorgärten.
Wir nutzen die lokalen Tuk Tuks und fahren von Alt Bagan nach Neu Bagan. Hierhin wurde die Bevölkerung umgesiedelt, damit Alt Bagan für die Touristen freigemacht werden konnte.
Die Ware auf dem Kopf zu tragen ist hier noch ganz selbstverständlich.
Frauen waschen die Wäsche und sich gleich mit am Irrawaddy.
Es ist immer wieder schön so viel Zeit zu haben. Normale Touristen verbringen vielleicht ein oder zwei Tage in Bagan und hetzen bei Temperaturen um die 40°C von Stupa zu Stupa. Wir hingegen begannen erst am dritten Tag mit der Besichtigung der Stupas. Hierzu mieteten wir uns zwei Fahrräder mit Hilfsmotor und radelten gemütlich von Stupa zu Stupa. Ein tolles Erlebnis.
Unsere E-Bikes sind schnell gefunden. Das hat nicht nur was mit Faulheit zu tun. Bei 35°C kommt man auch ohne Anstrengung ganz gut ins Schwitzen.
Die Wege zwischen den Stupas sind trocken und staubig.
An den Hauptattraktionen sind auch andere Touris zu sehen, aber häufig waren wir ganz alleine an den Bauten.
Jede Stupa beherbergt mindestens eine Buddha Statur.
Die Gänge in den Pagoden sind eng und dunkel.
Wir waren häufig von der Größe der einzelnen Bauten überrascht.
Die „Pyramide“ in der Ferne. Wunderschön ist, dass so die Stupas aus dem Jungle herausragen.
Unterwegs begegneten uns auch mal Ziegenhirten.
Zum Teil sind die Wandmalereien noch gut erhalten oder auch sorgfältig restauriert.
Meistens kann man mehrere Ebenen auf der Stupa ersteigen. Der Weg auf die nächst höhere Ebene führt durch schmale Tunnel.
Die Stupas im Abendlicht.
Warten auf den Sonnenuntergang.
Hinter einer beeindruckenden Kulisse.
Wow.
Nur schön.
Und dann geht es wieder nach unten.
Bisschen klein das Rad 🙂
Auch in Bagan haben wir immer was Leckeres zum Essen gefunden. Aber man sollte lieber nicht in die Küche schauen, da dort noch gekocht wie vor hunderten von Jahren, nämlich nicht auf dem Herd, sondern auf dem Boden sitzend an einer Feuerstelle. Leider ließ sich das häufig nicht vermeiden, da die Toiletten üblicherweise direkt an der Küche oder manchmal sogar in der Küche platziert waren. Das ist jetzt kein Witz. Dementsprechend hat unser Magen und Darm ein wenig rebelliert. Aber halb so schlimm :-). Geschmeckt hat es uns trotzdem immer. Es ist schon beeindruckend, dass trotz der Einfachheit so viele schmackhafte und vielfältige Gerichte auf den Tellern landen. Hier ein kleiner Eindruck davon:
Klassisches burmesisches Gedeck; viel Gemüse und Salate und dazu ein Curry.
Grüne Mango Salat
Zum Kaffee gibt es Samosas (Vegetarisch)
Avocado Salat mit Tomaten
Schweinefleisch mit Ananas
Gedünstetes Gemüse mit schön viel Knoblauch
Gemüsesuppe
Gemüse Tempura
Kokosnuss Suppe
Pizza
Bohnengemüse mit Tomaten
Karottensalat mit Ingwer und Erdnüssen
buntes Gemüse
Gemüsesuppe
Bunter Salatteller
Gemüse süß sauer
Zitrone mit Ingwer und Honig
Kürbisgemüse mit Ingwer
Chinakohl gedünstet
Kürbisgemüse mit Lorbeer
Sandwich Vegetarisch
Der nächste Beitrag von Myanmar ist Inle Lake. Bis dahin. Liebe Grüße Heike
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