3. Station:
Chengdu: 22. September bis 26. September 2014
Da wir so gute Erfahrung mit der Zugfahrt von Shanghai nach Xi’an gemacht hatten, wählten wir wieder das Softsleeper-Ticket für die 750 km lange Reise von Xi’an nach Chengdu. Diesmal teilten wir uns das 4er Abteil mit einer jungen Mutter und Ihrem Kleinkind und einem Geschäftsmann. Wieder hatten wir die schlimmsten Vorstellungen wie die kommende Nacht würde. Aber auch diesmal, kein Kindergeschrei und auch sonst keine unangenehmen Vorkommnisse. Der kleine Fratz war super lieb und wir hatten riesig Spaß mit ihm zu spielen. Auch der Geschäftsmann verschwand früh im Bett und wir hatten eine ruhige und erholsame Nacht.
Unser kleines Zugabteil. Wir haben auf der linken Seite geschlafen. Carsten oben und ich unten.
Gut ausgeruht kann der Tag beginnen.
Chengdu ist die Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan und hat 14 Millionen Einwohner. Sie gilt als eine der lebenswertesten Städte in China.
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Moderne Bauten soweit das Auge reicht.
Große Plätze, typisch China.
Hochhäuser bestimmen das Stadtbild.
Und Mao wacht über die Stadt.
Die Häuser sind zum Teil wild zusammengewürfelt. In dieser Straße befindet sich unser Hotel.
Alt und Neu nebeneinander.
Außerdem sieht sich die Stadt als die „Panda-Hauptstadt“ der Welt. Wir haben die Giant Panda Breeding Research Base (Xiongmao Jidi) besucht und waren restlos begeistert.
Eingang zur Giant Panda Breeding Research Base.
Wunderschöne Weg führen durch den Park. Der Bambus spendet Schatten.
So ein Bambusstöckchen schmeckt schon lecker.
Das zwanzigste Stöckchen mundet auch noch, vor allem wenn man sich dabei in Ruhe die vielen Zuschauer ansehen kann. Panda TV sozusagen.
In der Gruppe schmeckt das Frühstück gleich noch mal so gut.
Ich habe gerade so schön geschlagen. Bitte nicht stören.
Mama, ich bin schon selbständig und gehe in die andere Richtung.
Wir sind noch ganz klein und werden mit der Flasche aufgezogen.
Neben den Gigant Pandas gibt es auch noch den Roten Panda zu bestaunen.
Ist er nicht süß?
Nach der Besichtigung der Pandas sind wir am See spazieren gegangen und haben die Ruhe genossen.
Am See begeiserten uns auch die jungen (schwarzen) Schwäne.
Viele schöne Wege führen durch den Park.
Die Blumen sind wunderschön anzuschauen.
Schön oder?
Oder die hier…
Chengdu ist aber auch die Wiege der herzhaft-pikanten Sichuan Küche und wurde von der UNESCO zu einer „UNESCO City of Gastronomy“ ernannt. Die Zutaten in der Sichuan-Küche sind reichhaltig und vor allem pikant. Die Hintergründe basieren nicht nur auf dem Geschmack. In Sichuan herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Durch Pfeffer und Chilischoten lässt sich die Schwüle angeblich besser ertragen. Deshalb isst man in Sichuan gerne scharf. Vor allem die Verwendung von Sichuan Pfeffer ist sehr beliebt. Charakteristisch für den Sichuan Pfeffer ist der prickelnde Geschmack, der ein Gefühl von Taubheit auf Lippen und Zunge bewirkt. Also nicht wie hin und Essen testen:
Kaltes Kaninchen mit Lauch und Sesam, genau das richtige für heiße Tage, scharf und durch das Koriandergrün und den knackigen jungen Lauch sehr erfrischen.
Kalte Vorspeise; „Ehefrau und Ehemann Rindfleischstreifen“ mit knackigem Staudensellerie.
Mapo Tofu, diese tolle Kombination hat uns schon in Shanghai begeistert. Der weiche Tofu ist in einer öligen, dünnen, hellroten Chili-Bohnen-Soße eingelegt. Verfeinert wird er mit gehacktem Schweinefleisch. Das Gericht schmeckt betäubend scharf, frisch, zart und weich und sehr aromatisch.
Kung Pao Chicken: Gewürfelte Hühnchenbrust wird mit Sichuan Pfeffer, hier mal mit grünem Bambus und gebratenen Erdnüssen zubereitet. Leicht betäubend scharf, süß, sauer, würzig, weich aber auch knackig.
Typisch Sichuan Küche. Ein großer Topf mit viel Fleisch, Gemüse, Chilis und ganz viel Gewürzen.
Zweimal gebratener Schweinebauch mit Lauch (Huigou rou), knusprig, würzig und schön scharf.
Scharfer, süßer Kohl nach Sichuan Art, der Kohl ist überzogen mit würzigem, süßlichem Öl. Leicht und überhaupt nicht langweilig und natürlich etwas scharf.
Handgemachte Wontons in Sichuan Soße, schlotzig, weich, würzig und scharf. Da kann man gar nicht mehr aufhören zu essen.
In Chengdu gibt es viele Teehäuser. Auch wir haben den leckeren (grünen) Tee probiert. Damit die Teeblätter in der Tasse bleiben, schlürft man den Tee und der Deckel bleibt auf der Tasse.
Chinesischer Grüner Tee. Schmeckt wie grüne Wiese.
Duftender Jasmin Tee.
Heißer Sichuan Topf: Die Brühe ist mit Chilischoten, Pfeffer, Sesamöl und anderen kräftigen Kräutern und Gewürzen zubereitet. Die Hauptzutaten sind Sichuan Pfeffer, chinesischer Kristallzucker, viel Sesamöl, Brühe und Wein. Das schärfste was wir je gegessen haben.
Als Einlage für den Feuertopf: Kalbfleisch
scharf gewürztes Rindfleisch
fetter Schweinebauch
hauchdünnes Hühnchenfleisch
Damit wir überhaupt noch etwas schmecken konnten, haben wir relativ schnell die Chilischoten und den Pfeffer aus der Brühe geschöpft.
Zum Abkühlen gibt es Wassermelone so viel man möchte. Wir wollten und brauchten sehr viel davon 🙂
Wie überall in Asien sind wir auch in Chengdu durch die vielen schönen Märkte gezogen immer auf der Suche nach etwas Neuem.
Eine schöne Vielfalt an Gemüse. Da bleiben keine Wünsche offen. Das Volk möchte ernährt werden.
Da ist was los. Bei so vielen Einwohnern sind nicht nur die Straßen voll, sondern auch die Märkte.
Gemüse so viel man möchte und so vielfältig.
Exotische Gewürze findet man an jeder Ecke. Hier zum Beispiel Galgant: Er erinnert im Geschmack an Ingwer,nur milder. Er riecht nach Zitrusfrüchten und Kiefer. Er würzt Currygerichte und Eintöpfe, passt ausgezeichnet zu Geflügel und Lamm sowie zu Fisch und Meeresfrüchten.
Aber auch bekannte Gemüse findet man immer wieder. Die Radieschen schmecken ganz hervorragend und sind im Vergleich zu den Deutschen runden Exemplaren wirklich riesig.
Die Auberginen sind hier nicht oval, sondern länglich und schmecken leicht süß und gar nicht bitter.
Auch Nudeln gibt es immer frisch zu kaufen. Hier gibt es selten Fabrik Ware.
Chilis gibt es in Chengdu überall zu kaufen. Verwendung finden sie in fast jedem Gericht.
Die Straßenmarkt sind immer belebt und schön anzuschauen.
Kürbis und Süßkartoffeln werden einfach auf die Straße gekippt und verkauft. Wozu einen Verkaufstisch aufstellen, wenn es auch so geht?
Der Traubenverkäufer ist gerne mobil und stellt sich dort hin wo Kunden vorbeikommen.
Sojabohnen auch Adamame genannt. Sie werden in Schale oder auch gepult verkauft und gegessen.
So eine Vielfalt an unterschiedlichem Tofu haben wir nur in China kennen und lieben gelernt.
Überall gibt es schöne Auslagen an Gemüse. Und alles ist immer total frisch und knackig. Da quillt der Wagen fast über.
Zu dem vielen Gemüse wird auf den Märkten in einem separaten Bereich Fleisch verkauft. Fleisch und Fisch ist immer getrennt von Gemüse und Obst. Das ist nicht in jedem asiatischen Land der Fall.
Chinesen lieben Fleisch und vor allem Schweinefleisch. Entspricht nicht ganz unseren Hygienevorschriften ist aber alles ganz frisch.
Fleisch muss immer gut abhängen…..
Bei uns gibt es Blutwurst, in China gibt es geronnenes Blut in Würfel als Einlage für Suppen.
Was man aus Hufen macht, weiß ich leider nicht. Sieht aber nicht so lecker aus.
Chengdu ist sehr modern, hat aber noch einige schöne Plätze die an das alte China erinnern. Wir haben wunderschöne Tempel, Straßen und Parks gefunden. Hier eine kleine Auswahl davon:
Eingang zum Wenshu Yuan Kloster.
Auf dem Weg beobachten uns die steinernen Skulturen.
Die Wächter im Eingang sind schon sehr furcht einflößend.
Hier noch so ein Ungetüm.
Die Rauchschwaden der Räucherstäbchen ziehen durch die Luft im Wenshu Tempel
Der Blick durch das schöne rote Mond-Tor .
Der weitläufige Wenshu Yuan Klostergarten.
Eine Oase der Ruhe. Der Garten ist dicht bewachsen.
Mond-Tore findet man auch gerne mal im Teich.
Das Wenshu Yuan Klostergebäude im Park
Schöne Eindrücke im Klostergarten.
Vor dem Wenshu Yuan Kloster steht die „Peace Pagoda of One Thousand Buddhas“, die größte eiserne Pagode in China.
Der Innenhof des Qingyang Taoist Temple.
Gläubige beten im Qingyang Taoist Temple.
Ein wunderschöner Garten umschließt den Qingyang Taoist Temple, übersetzt heißt der Tempel: „Tempel der grünen Ziege“
Blick durch das Tor.
Ein nicht ganz so rundes Mond-Tor.
Ein schön verziertes Ende einer Brücke im Qingyang Taoist Temple Park
Überall in der Stadt gibt es Tee Häuser. Vor allem die „Alten“ treffen sich hier um in Ruhe eine Tasse Tee zu trinken.
Auch wir haben uns dazugesellt und genießen den guten chinesischen Tee. Der große Kessel steht zum auffüllen der Teetassen mit heißem Wasser bereit.
In den Tee Häusern wird auch gerne eine Runde Mahjong gespielt. Eine Freizeitbeschäftigung der Rentner.
Der Tempel der Magrafen Wu Hou. Sehr gepflegte Anlage.
Die Jinli Pedestrian Street ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Zucker wird gezogen. Eine Attraktion die wir bereits in Xi’an bewundern konnten.
So hübsch können Abfalleimer in der Jinli Pedestrian Street aussehen.
Immer wieder sieht man schöne Lampions an den Dächern hängen.
Die Jinli Pedestrian Street füllt sich mit chinesischen Touristen.
Die Bänder sollen Glück bringen und werden an Bäume gehängt. Ein Volkssport in China.
Zum Abend wird es voller in der Jinli Pedestrian Street. Abends ist hier die Hölle los.
Ein Spaziergang durch einen der vielen schönen Parks in Chengdu.
Hier der Huanhuaxi Park mit großem See in der Mitte. Eine Bootsfahrt mit dem Enkelkind macht dem Opa Spaß.
Ein keines Mädchen füttert die Kois und die Mama beschäftigt sich mit dem Smartphone.
Auch wird gerne in den Parks getanzt oder Sport getrieben. Gerne in der Gruppe. Frei nach dem Motto: „better sportel in groups 🙂
Überall kann man Aufführungen unter freiem Himmel bestaunen.
Und jetzt noch drei typische Gerichte aus der Sechuan Küche zum nachkochen:
Schweinefleisch Sellerie Dumplings
Zutaten: 250g fertige Dumpling Teigtaschen (gibt’s in der Gefriertruhe im Asia Shop)
für die Füllung:
250g Schweinehackfleisch (gewürzt)
1 Tasse Staudensellerie klein gewürfelt
1 EL Ingwer fein gewürfelt 1 EL Knoblauch fein gehackt
3 TL Salz
1 TL 5 Gewürz Pulver
1/2 EL Reiswein
1 EL Sesam Öl
Für die Sauce:
1 EL schwarzen chinesischen Essig
1 TL Chili Öl
1 TL in Ringe geschnittene Frühlingszwiebeln
1 TL Knoblauch fein gehackt
1 TL Salz Zubereitung:
- Mische in einer Schüssel das gewürzte Schweinemett mit 2 TL Salz, dem 5 Gewürz Pulver und dem Reiswein und mariniere es für 10 Minuten.
- Füge dann den in kleine Würfel geschnittenen Sellerie, den Ingwer und den Knoblauch hinzu und mische es gut mit dem Schweinemett.
- Mische alle Zutaten für die Sauce in einer separaten Schüssel.
- Fülle die Dumpling Teigtaschen und verschließe sie sorgfältig.
- Bringe Wasser in einem Topf zum kochen und koche die Dumplings für ca. 5 Minuten.
- Mische die fertigen Dumplings mit der Sauce.

Trocken gebratene Grüne Bohnen
Zutaten:
500 g. lange grüne Bohnen
4-6 getrocknete Chilischoten
1 TL ganzen Sichuan Pfeffer (im Asia Laden)
4 EL Öl (kein Olivenöl)
1-2 TL Salz 2 fein gehackte Knoblauchzehen
5 cm gehackten Ingwer
Zubereitung:
- Putze und wasche die frischen grünen Bohnen. Trockne die Bohnen sorgfältig ab.
- Erhitze ein Pfanne ohne Öl und lege die Bohnen in die Pfanne. Brate die Bohnen trocken bis kein Wasser mehr in der Pfanne ist. Das dauert ca. 5 Minuten.
- Füge nun 4 EL Öl hinzu und brate so lange bis die Schale der Bohnen blasen bekommen. Das dauert ca. 8 bis 10 Minuten. Nimm die fertigen Bohnen aus der Pfanne und stelle sie beiseite.
- Schöpfe das überflüssige Öl aus der Pfanne so dass nur ca. 1 EL Öl in der Pfanne bleibt. Nun füge die trockenen roten Chilischoten, den Sichuan Pfeffer, den Knoblauch, den Ingwer hinzu und brate es bis es duftet.
- Nun füge die fertigen Bohnen hinzu und salze das ganze.
- Es sollte heiß serviert werden.
Anmerkung:
Wer es gerne noch würzige hat, so wie wir, kann noch etwas gehacktes Schweine- oder Rindermett hinzufügen. Das sollte aber bevor es zu den Bohnen gegeben wird separat angebraten werden.
Nach Sichuan-Art geschmorte Auberginen mit Chilis und Knoblauch (Yu Xiang Qie Zi)
Zutaten:
100 g. Salz
750 g. Asiatische Auberginen in viertel geschnitten und dann in 5 cm große Stücke.
2 rote scharfe Thai Chilis
3 EL weißen Wein-Essig
2 EL Shaoxing Wein (oder trockener Sherry)
1 EL Zucker
2 TL Sojasauce
1 EL Chinkiang Essig (oder Balsamico Essig)
1 1/4 TL Stärke
3 EL Öl (keine Olivenöl)
4 TL gehackter frischer Ingwer
4 mittlere Zehen Knoblauch gehackt (ca. 4 TL)
4 junge Frühlingszwiebeln in Ringe geschnitten
2 EL Sichuan Chili Bohnen Paste (Doubanjiang) (im Asia Laden)
Zum garnieren:
1 Bund geschnittener frischer Koriander.
Zubereitung:
-
Mische 100 gr. Salz mit 2 Liter Wasser in einer mittelgroßen Schüssel. Füge die Auberginenstücke hinzu. Die Seite mit der Schale nach oben und weiche die Auberginen 15 Minuten ein. Das ist wichtig, damit die Bitterstoffe aus der Aubergine gezogen werden und die Aubergine hinterher beim kochen schön weich wird.
-
In der Zwischenzeit, erhitze den weißen Essig in einem kleinen Topf bis er köchelt. Lege die geschnittenen roten Chilis hinein und stelle es beiseite. Lass es 5 Minuten ruhen, dann füge Wein, Zucker, Sojasauce und den Chinkiang Essig hinzu. Erhitze es bis es kocht und füge dann die Stärke hinzu und koche und rühre bis sich die Stärke aufgelöst hat. Stelle die Sauce zur Seite.
-
Nimm die Auberginen aus dem Wasser und trockne sie behutsam und sorgfältig mit Küchenpapier ab.
-
Erhitze das Öl in der Pfanne oder Wok bis es raucht. Reduziere die Hitze auf mittlere Stufe und füge die Auberginen hinzu, rühre so lange bis die Auberginen weich sind und von allen Seiten schön hellbraun sind. Nimm sie aus der Pfanne oder Wok.
Füge nun den Ingwer, den Knoblauch und die Frühlingszwiebeln hinzu. Brate und rühre so lange bis alles gebräunt ist, das dauert nur ca. 30 Sekunden. Füge die Auberginen wieder hinzu. Nun füge die zur Seite gestellte Sauce hinzu. Rühre sorgfältig 2 Esslöffel der Sichuan Chili Bohnen Paste ein.
-
Nun koche und rühre so lange bis die Sauce eingedickt ist und glänzt. Das dauert 1 bis 3 Minuten. (Wird die Sauce zu dick, dann verdünne mit ein paar Esslöffeln Wasser).
-
Fülle die fertigen Auberginen in eine Schüssel und garniere sie, wenn du magst, mit dem frischen Koriander.
Guten Appetit!
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